Der Teelichtofen .... | |
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... eine herzerwärmende und beruhigende Bastelarbeit |
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Achtung: Der Umgang mit Feuer und flüssigen Brennstoffen ist gefährlich. Der Nachbau erfolgt auf eigenes Risiko und Verantwortung. In den erwähnten Behältnissen darf ausschließlich Wachs, geeignet für Innenräume verwendet werden! |
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In der letzten Zeit ist der Teelichtofen sehr beliebt. Es gibt aber auch die Variante mit Konvektion, so wie nebenbei zu sehen. Der innere und äußere Topf sind durchbohrt, um eine Strömung zu ermöglichen. |
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Der Aufbau: Die Anordnung: |
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Praxishinweis:
<-- vorher
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Ruß und Geruch verziehen sich somit ganz von selbst. Das Rohrknie ist am Ofeneingang überraschenderweise gerade mal handwarm - gut so. |
Kerzen optimieren | |
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Die Thematik: Kerzen gießen ist eine Wissenschaft für sich. Docht und Kerzenduchmesser sowie das Wachs sollten zusammenpassen. Ist das nicht der Fall, biegt sich der Docht nicht um, brennt somit nicht ab und das lange Dochtstück verursacht schließlich starke Rußbildung. Sehr unangenehm in einem Teelichtofen, der über Nacht durchheizen könnte. |
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Die Lösung ergab sich nebenbei. Ich war auf der Suche nach Wachsvergasung mittels porösen Materials, inspiriert von der Porenbrennertechnik. Um einen Raum mit Lufteinwirbelung zu schaffen griff ich auf eine Kugelschreiberfeder zurück, welche ich in diesem Fall auf die entsprechende Länge kürzte. |
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Das freie Ende habe ich umgebogen, damit die Feder senkrecht steht und um zu vermeiden, daß der Docht umfällt. Das Ergebnis war nicht wie erwartet, jedoch durfte ich feststellen, daß die Flamme oberhalb des Federrandes verblieb. Im Foto ist schön zu sehen daß der Docht schon frei liegt und die Flamme mit normaler Größe oben munter weiterbrennt, ohne Rußbildung, und ohne zu Flackern. |
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Ich habe das auch mit herkömmlichen Teelichtern getestet. Das hat ebenfalls geklappt. Wichtig: Wenn es darum geht, den Docht für eine neue Kerze erneut verwenden zu wollen, dann darf die Kerze nicht bis zum letzten Wachs abbrennen. In der Endphase brennt der Docht nach unten ab - und weg ist er..... |
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Die Praxis: Achtung: Respekt und Umsicht bei der Umsetzung! |
"Blaubrenner" mit Dauerdocht | |
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Wie vorhin erwähnt, versuchte ich die Porenbrennertechnik in die Kerzenflamme einzubringen. Schließlich verbrennt in jeder Kerzenflamme das gasförmige Kerzenwachs. Wenn die Gas-Luftmischung optimal ist, ergibt das eine blaue Flamme. Das bedeutet effiziente Verbrennung, fast kein Licht und Temperatur von maximal 800°C. |
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Da kam mir der Netzfund zum Kerzenfresser oder Schmelzbrenner gerade recht.
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Und so siehts aus: Das Anzünden ist etwas schwierig, braucht Wachs direkt auf den Docht und längeres Anheizen, bis das Kupferrohr das unten befindliche Wachs verflüssigt hat |
Soweit so normal. Die 125g Standardfischdose hat mit dieser Bauart eine Brenndauer von 10 Stunden. |
Die Spiralform der Kugelschreiberfeder ließ mich jedoch nicht los und so formte ich eine etwas größere, welche das Dochtrohr umschließt. Die Flamme ist nun mehrheitlich blau und gibt enorme Hitze ab. Der Gelbanteil erwies sich als vorteilhaft, die Temperatur in dem Bereich beträgt bis zu 1400°C. |
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Zurück zum Teelichtofen: Achtung: Die Verwendung von zwei oder mehr Brennern in einem Teelichtofen erhöht die Widerhitze von oben. Vorsicht! |
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Hinweis: Das hier ist der Prototyp mit einer Spirale aus Kupferdraht. Mehrfach stellte ich Geruchsbildung fest und dachte an eine chemische Reaktion mit Kupfer. Auch mit Eisendraht oder Stahldraht mußte ich diese Geruchserfahrung machen. Die Ursache: Es bildete sich durch geänderten Luftzug hin und wieder eine feine, fast nicht sichtbare Rußfahne. Das läßt sich mit der richtigen Positionierung der Spirale vermeiden, obwohl stets ein Restrisiko verbleibt. |
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Flüssiges Wachs und hohe Temperatur sind kein Spielzeug. Auf Rußbildung achten! |
Materialempfehlung: Stahldrähte zum Autogenschweißen eignen sich gut, da diese sich noch mit der Zange biegen lassen. |
Der Weg zum optimalen Blaubrenner | |
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Ursprüngliche Zielsetzung:
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Am nächsten Tag sah die Dose so aus wie nebenbei abgebildet.
Aufgabe 1: Dose mit Deckel |
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Nach kurzer Zeit und Besorgungen hatte der Brenner dieses Aussehen. Das nächste Drama kündigte sich im Bild schon an. Der Docht transportierte Wachs nach oben, der sich über den Deckel ausbreitete und den Teelichtofen verschmutzte. |
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So sah das dann aus. Geht gar nicht. Nach kurzem Überlegen bot sich eine einfache Lösung mit geringerem Materialbedarf an. Zum Glück hatte ich den originalen Verschlußdeckel noch liegen. Jetzt liegt ein flacher Deckel im Dosenrand. |
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Der Spuk mit dem Wachs ist vorbei, aber auch nicht mehr aufgetreten, da der Deckel tiefer unter der Flamme liegt. |
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Aufgabe 2 Abnehmbarer Deckel und sind nur gemeinsam zu lösen. Im Folgenden umreiße ich den Weg wie ich dorthin gelangen kann. |
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Also bleibt nur der Weg nach innen, zu einem geringeren Dochtdurchmesser, indem ein weiteres dünnes Kupferrohr eingeschoben wird. Das dünne Kupferrohr ist unterhalb der Mitte durchbohrt, damit das Wachs einfließen kann. Im Docht steckt mittig etwas Kupferdraht, um die Wärme in der Startphase besser nach unten leiten zu können. |
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Die Spirale wird nun auf den eingeflochtenen Kupferdraht im Deckel gestellt. Der Draht hat die alleinige Funktion von ganz unten etwas Luftzuführung zu ermöglichen und der Luft die Drehrichtung der Spirale vorzugeben. Hinweis: Genau hinsehen! Sobald ein leichter Geruch entsteht, deutet das auf feine Rußbildung hin. |
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Ziel ist es, eine konstant blaue Flamme zu erhalten. Das ist vorerst gelungen, indem ich die Spirale vorsichtig über die gesamte Höhe schrittweise verengte. Dabei orientierte ich mich an die gelben Bereiche der Flamme und näherte an diese die Spirale langsam an. Bei Tageslicht ist die Flamme unsichtbar. |
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Die optimierte Verbrennung hat gezeigt, daß sich der Deckel erübrigt und nur ein Haltesteg in der Mitte für die Spirale verbleiben kann. So kann jederzeit Wachs nachdosiert werden. | |
Dieser Schritt nach vorn brachte aber einen Nachteil mit sich: Es gelangte nicht mehr genug Wärme nach unten, das Wachs kühlte zu sehr ab, stockte und nur das Wachs im unmittelbaren Bereich um den Kupferfuß konnte verbrannt werden. |
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Es kam zwischendurch auch zu minimaler Rußbildung, was den Geruch verursachte. Die Praxis hat auch gezeigt, daß eine blaue Flamme doch zu "kalt" ist. So erhitzt sich der Teelichtofen nicht zur Genüge und gegen Ende hin schmilzt das Wachs nicht im gesamten Bereich. |
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Um mit der Flamme wieder mehr Wärme nach unten zu bringen, entschloß ich mich, den Docht nach außen in den Abstand zwischen T-Stück und Innenrohr zu verlegen und den Aufsatz um 3mm zu verkürzen. Das Zentralrohr saugt zwar immer noch Wachs nach oben, dieses verdampft jetzt aber inmitten der ringförmigen Flamme und trägt zusätzlich zur Verbrennung bei. |
So sieht das Innenleben jetzt aus:
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Nun brennt außen der Flammenring, welcher zusätzlich vom Wachsdampf aus dem Zentralrohr gespeist wird. Der Dampf verbrennt in den Zwischenräumen des direkt aufgelegten Metallwollebausches (Stückchen Drahtwaschl) wodurch der anvisierte Porenbrennereffekt doch noch ein Stück weit verwirklicht werden konnte. Die gelbe Flamme sorgt für genügend Temperatur - ein gangbarer Zwischenweg. Durch die Verkürzung der Rohrteile ist die Flamme um etwa 3mm tiefer gelegt. Das Wachs bleibt nun flüssig. |
Der Deckel ist für den Betrieb nicht mehr nötig, behindert aber in keiner Weise. |
Mit dieser zwei-Zonentechnik (Flammenring und mittiges Verdampferrohr) hatte ich keinerlei Rußbildung mehr, auch nicht bei Luftzug. Die Verbrennung ist nun durchgehend geruchsfrei und der Einsatz in der Wohnung ist aus diesem Gesichtspunkt auch ohne Entlüftung nach außen möglich. Alles Wachs blieb bis zum Ende flüssig - auch mit Deckel - und konnte vollends aufgesogen werden. |